Gynäkologie
Jahreskontrolle, gynäkologische Vorsorgeuntersuchung
Regelmässige frauenärztliche Untersuchungen dienen der frühzeitigen Erkennung und folgenden Therapie von Veränderungen, welche im Laufe der Zeit bösartig werden können. Dazu gehört ein einleitendes Gespräch über das aktuelle Befinden, eine Untersuchung des Unterleibs inkl. Entnahme eines sogenannte Krebsabstriches sowie die Untersuchung der Brust.
Je nach angegebenen Beschwerden und/oder erhobenen Befunden werden bei Bedarf zusätzliche Untersuchungen durchgeführt.
Ultraschall-Untersuchung des Unterleibs (Vaginalsonographie)
Bei dieser Art der Ultraschalluntersuchung wird eine Sonde in die Scheide eingeführt. Dies ermöglicht die Darstellung von Gebärmutter und Eierstöcken. Dabei können auch Veränderungen dargestellt werden, welche nicht ertastet werden können.
Ultraschall-Untersuchung der Brust (Mammasonographie)
Bei Beschwerden in der Brust oder bei einem Tastbefund kann mit der Mammasonographie eine allfällige Veränderung der Brustdrüse dargestellt werden. Bei einem verdächtigen Befund kann auch unter Ultraschallkontrolle eine Gewebeprobe entnommen werden.
Belastungsinkontinenz
Mit „Harninkontinenz“ wird ein ungewollter Urinverlust bezeichnet. Etwa die Hälfte der Frauen mit Harninkontinenz leiden unter einer Belastungsinkontinenz. Bei einer Erhöhung des Druckes im Bauchraum durch eine körperliche Belastung reicht die Verschlusskraft der Harnröhre nicht aus, sodass der Urin nicht mehr gehalten werden kann. Typische Situationen sind Husten, Niesen, Lachen, Treppensteigen oder Springen. Die Ursachen für eine Belastungsinkontinenz sind eine übermässige Beweglichkeit der Harnröhre oder eine direkte Schwäche des Schliessmuskels der Harnröhre. Nach einer eingehenden Abklärung der Harninkontinenz werden sowohl die konservativen Therapiemöglichkeiten (Beckenbodengymnastik unter physiotherapeutischer Anleitung, Pessare, Medikamente) als auch die operativen Möglichkeiten (Schlingenoperation etc.) aufgezeigt und eine individuell zugeschnittene Therapie in die Wege geleitet.
Überaktive Blase (Dranginkontinenz)
Diese Form der Harninkontinenz ist gekennzeichnet durch einen plötzlichen, heftigen Harndrang mit ungewolltem Urinverlust vor Erreichen der Toilette. Zudem müssen viele der Betroffenen sehr häufig eine Toilette aufsuchen. Die Ursache dafür ist eine Überaktivität der harnaustreibenden Muskulatur. Nach einer eingehenden Abklärung der Harninkontinenz werden auch die Therapiemöglichkeiten (Medikamente, lokale Hormontherapie, Beckenbodengymnastik unter physiotherapeutischer Anleitung, peripher afferente Nervenstimulation, Injektion von Botulinumtoxin) besprochen und eine individuell zugeschnittene Therapie in die Wege geleitet.
Beckenbodeninsuffizienz (Senkung, Vorfall)
Der Beckenboden bildet den unteren Abschluss der Bauchhöhle im Bereich des Beckens und besteht aus Bindegewebe und Muskulatur. Er bietet den Organen des Beckens Halt und ist gleichzeitig fähig, Druckveränderungen in der Bauchhöhle (z.B. beim Husten) aufzufangen. Durch eine Geburt oder durch chronische Belastungen (z.B. chronischer Husten bei chronischer Bronchitis, Heben von schweren Lasten) kann es zu Rissen im Beckenboden kommen. Dies führt zu Lageveränderungen der Genitalorgane, was als Beckenbodeninsuffizienz bezeichnet wird: Blasensenkung, Darmsenkung oder Gebärmuttersenkung. Als Folge davon kann auch eine Harninkontinenz auftreten. Nach einer eingehenden Abklärung der Beckenbodeninsuffizienz werden die konservativen Therapiemöglichkeiten (Beckenbodengymnastik unter physiotherapeutischer Anleitung, Pessare) wie auch die operativen Möglichkeiten aufgezeigt und eine individuell zugeschnittene Therapie in die Wege geleitet.